Didgeridoo
Ende August diesen Jahres begann die mittlerweile auf 11 SchülerInnen angewachsene Gruppe an der Hauptschule Lirich, in ihrer Freizeit in der Form einer AG unter Leitung des Musikers und Instrumentenbauers Ingo Stanelle, australische Blasinstrumente zu bauen. Der Kurs ist Teil des LOS-Programmes,welches besonders Jugendliche motivieren soll, sich für Ausbildungsberufe zu interessieren und zu motivieren. Das sogenannte Didgeridoo ist das vermutlich älteste Blasinstrument der Welt. Die australischen Ureinwohner fertigen das bis 1,60m lange Instrument aus einem Hartholzstamm, der von Termiten zum Teil schon ausgehöhlt ist. In Europa jedoch muss man sich dazu manueller Mittel bedienen: mit extra langen Bohrwerkzeugen, großen Schnitzeisen, Japansägen und scharfen Ziehmessern wird der Stamm längs aufgesägt, entrindet, durchbohrt oder mit Schnitzeisen ausgebeitelt. Die Arbeit mit Holzhammer, Beitel, Schweifhobel, Putzhobel und Surformhobel steht auf dem Programm Handwerk, welches die Jugendlichen begeistert aufnehmen und ihre freien Nachmittage opfern lässt. „Die Arbeit an meinem eigenen Instrument macht mir ungeheuer viel Spaß, weil ich hier echte Fortschritte erkennen kann,“ so Daniel, ein Kursteilnehmer der ersten Stunde. Neben der Arbeit mit dem Werkstoff Holz stehen dieses Mal erste Gehversuche an Maschinen wie Band- und Excenterschleifer, Bohrger‰ten aus dem Zimmereibedarf sowie der Tellerschleifmaschine an. Nach dem Verkleben mit Epoxydharz und einer ausdauernden äußerlichen Bearbeitung folgt der Feinschliff und die Bemalung. Einige der Didgeridoos werden sicherlich auch nur mit Ölen und natürlichen Wachsen behandelt, um deren ursprünglichen Charakter zu bewahren - die SchülerInnen der Klassen 7 bis 10 können hier eigene Vorstellungen umsetzen und erlerntes Wissen im handwerklichen Bereich umsetzen. Die Instrumente sind aber nicht nur für die schuleigene Vitrine oder gar fürs Regal zuhause gedacht. Eine erste Einführung in das Spiel des Didgeridoos inklusive Imitation von Tierlauten ist geplant. Die TeilnehmerInnen sollen ihre Kunstwerke dann gekonnt bei öffentlichen Auftritten einsetzen. Spätestens im Frühsommer wollen sie ihre Instrumente einem interessierten Publikum vorführen, welches dann australische Blasmusik auf originalen Instrumenten bewundern kann. |
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